07.10.2020 / Agenda Währing

Grünoasen von klein bis groß

Wir waren wieder unterwegs! Die Agendagruppe MachBar hat Interessierte eingeladen, sich in einem Währinger Grätzl begrünte Orte – kleine und große – anzusehen.

 

Es gibt vielfältige Möglichkeiten selbst in seinem Grätzl zu begrünen, sich Orte anzueignen oder bestehendes Grün und neue entstandene Orte zu genießen.

 

Begonnen hat unsere Tour am Nepomuk-Vogl-Platz. Ein neu gestalteter Ort, an dem die Menschen vom Grätzl in die Gestaltungsfragen eingebunden wurden. Ein vielfältig nutzbarer Raum ist entstanden, der mehr leistet, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Aus dem Untergrund sprudelt zum Beispiel nicht nur bei heißem Wetter das Wasser; er wurde auch nach dem „Schwammstadtprinzip“ errichtet. Dies schafft nicht nur Raum für die Wurzeln der Bäume, es verbessert auch die Versickerung von Regenwasser, das Wasser wird gespeichert und nach und nach an die Bepflanzung abgegeben! Hier leisten nicht nur die Bäume einen wichtigen Beitrag zur Kühlung der Umgebung, sondern der ganze Platz.

 

Auch einen Teil des Zeller-Hofes konnten wir besichtigen. Der Zellerhof ist ein monumentaler viergeschossiger Wohnhof, dessen Grundstein bereits 1875 gelegt wurde.

 

Ein frischer Wald-Duft empfing uns in dem liebevoll privat gepflegten Innenhof. Eine wahre Oase, die niemand in diesem dicht bebauten Gebiet vermuten würde. Ein Pflanzenmeer, eine Experimentierfläche, ein Ort für Insekten und Bienen, eine begrünte Oase mitten im Großstadtdschungel die zum Verweilen einlädt.

 

Zwei Schulen standen ebenfalls am Programm - vielmehr deren Grünflächen.

Der Schulcampus Antonigasse hat nicht nur Wiesen und Sportflächen. Gestrüpp, Hecken und Hochbeete laden die Kinder zum Spielen ein, sind aber ebenso ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Biodiversität. Wir haben erfahren, dass sogar eine Entenfamilie sich hier, zumindest eine Zeit lang, heimisch fühlte.

 

Auch das Areal der Hans Radl-Schule hat uns fasziniert. Die Schule und damit auch die Außenanalage sind adaptiert für Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Der Gründer der Schule, Hans Radl, wollte mit der Schule allen Kindern die gleichen Voraussetzungen für ihr Leben schaffen.

Die parkähnliche Grünfläche beinhaltet einen Rollstuhlpark von über 300m, eine Miniaturform des Yunus-Emre-Brunnens aus dem Türkenschanzpark, Spielgeräte, ein Pavillon, Hochbeete und wird auch bald einen kleinen Baumwipfelweg haben.

 

Ganz nebenbei haben wir auch bei einer Grätzloase vorbeigeschaut, Topfpflanzen am Gehsteig bewundert und die recht neue Fassadenbegrünung in der Kreuzgasse. Dies zeigt, dass sich die Menschen nach begrünter Fläche sehnen und vieles auch auf kleinstem Raum tatsächlich möglich ist.