09.04.2018 / Agenda Währing

Wir sind wild auf Kräuter!

Anfang April zogen wir - die Agendagruppe MachBar! - mit rund 25 Interessierten in den Währinger Park auf Kräuterjagd.

Wir haben von der Kräuterexpertin Nicole Scholz viel Neues und Interessantes über die oft unterschätzten Pflanzen erfahren! Über die Bekanntesten, die jeder selber finden kann, wollen wir kurz berichten, denn auch diese überraschten uns durch ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

 

Wussten Sie, dass ….

 

der Löwenzahn (oder auch in einem seiner vielen Volksnamen „Pissnelke“ genannt), komplett essbar ist? Diese Powerpflanze putzt mit ihren Bitterstoffen unseren Körper gegen die Frühjahrsmüdigkeit durch, ist harntreibend, appetitanregend und verdauungsfördernd.

 

Als Tee aufgegossen oder die jungen Blätter als Salat verspeist - die Anwendungen sind vielfältig! Auch die junge Wurzel kann fein geschnitten gegessen werden. Früher wurde sie geröstet als Kaffee-Ersatz verwendet. Die Knospen kann man wie Kapern einlegen, die gelben Blüten zu Sirup oder Gelee verarbeiten.

 

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht ….

 

Der weiße Kopf des Gänseblümchen ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar! Probieren Sie mal ein Butterbrot mit frischen Blütenköpfen – ein Geschmack von nussig bis bitter wird Sie überraschen. Im Salat wirken die Blüten besonders schön, aber auch die Knospen können als Kapern-Ersatz verwendet werden. Ebenso sind die jungen Blätter essbar.

Besonders hübsch machen sich die Blüten auch wenn sie in Eiswürfel gefroren werden. In der Volksmedizin gilt das Gänseblümchen als entzündungshemmend, verdauungsanregend und schleimlösend. Auch ist die kleine Blume ein verlässlicher Wetteranzeiger. Wenn Regenwetter droht, schließen sich die Blüten zuverlässig und haben dann ihren typischen rosa gefärbten Rand, wie auch in der Nacht.

 

Kandierte Veilchen …

 

sind so einfach selber machbar - das hat uns begeistert! Die Veilchenblüten am besten mit einer Pinzette in leicht geschlagenes Eiklar eintunken, anschließend vorsichtig mit Feinkristallzucker bestreuen und auf einem Blech auf Backpapier bei Zimmertemperatur ca. 2 Tage trocknen. Wenn´s flotter gehen soll, bei möglichst niedriger Temperatur im Backrohr trocknen, (Tipp: Kochlöffel in die Ofentür klemmen, damit die Luft besser zirkulieren kann).

Fertig ist die süße Köstlichkeit, die dereinst Kaiserin Sisi so sehr liebte!

 

Als Tee aufgegossen wird das entzündungshemmende Veilchen auch bei Beschwerden der Atemwege eingesetzt. Die essbaren Blüten sind natürlich auch schmackhaft in Salaten oder Aufstrichen und wirken stressmindernd.

 

Brennnessel – besser als ihr Ruf!

 

Wer ist nicht schon in den Nesseln gesessen? Oft gemieden, dabei ist auch die Brennessel eine echte Kostbarkeit der Natur! Blutreinigend, stoffwechselanregend und entwässernd, reich an Vitamin C und Eisen. Damit schlägt sie den Spinat um Längen!


Die Brennhaare verlieren entweder durch Anwelken oder durch das Walken mit einem kleinen Nudelholz die Wirkung. Auch hier sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig.

 

Brennnessel-Tee, Brennnessel in Suppe, Risotto oder Salat, sie passt wunderbar in Kombination zu anderen Frühlingsboten wie z.B. Bärlauch. Die Blätter können auch roh oder in Palatschinkenteig getaucht zu knusprigen Chips in Öl frittiert werden. Die Samen der Brennnessel sind ein besonderer Genuss und heimisches Powerfood. Diese können zu Salaten, Aufstrichen, in Pesto oder im Müsli zu mehr Energie und Frische verhelfen.

 

Ein Spaziergang durch die Parks und Waldgebiete in Währing lohnt sich also! Nehmen Sie nicht nur frisch getankte Energie mit nach Hause, sondern auch kulinarischen Genuss.
Bitte achten Sie aber darauf, nur so viel wie nötig der heilsamen Kräuter zu pflücken, sondern sie auch sorgfältig zu reinigen.

 

Viel Spaß beim Kräutersammeln, Nicole Scholz